Berlin/Köln, 27. September 2022
Medikamente für Geflüchtete aus der Ukraine gehören zu den dringend benötigten Spenden. Das Problem: Die den Medikamenten beigefügten Packungsbeilagen sind in der Sprache des jeweiligen Zielmarkts verfasst und somit in den meisten Fällen für ukrainische Bürgerinnen und Bürger nicht lesbar – was das Risiko birgt, Medikamente falsch einzunehmen.
Eine gemeinsame Initiative der EFPIA – European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations, GS1 Germany und GoodsTag soll diese Sprachbarrieren überwinden. Das Angebot ist zunächst in Polen verfügbar. Ukrainerinnen und Ukrainer können nun mit ihren Smartphones den 2D GS1 DataMatrix-Code auf der Arzneimittelverpackung mithilfe der App „Scan Matrix“ scannen. Anschließend werden sie zur elektronischen Packungsbeilage (ePIL) in ihrer Sprache weitergeleitet – unabhängig davon, in welcher Sprache die dem Medikament beigefügte Packungsbeilage verfasst ist.
Neben der App ist der sogenannte GS1 Resolver-Service entscheidend für diese Lösung. Dieser basiert auf der GoodsTag Smart Products Plattform für smarte Konsumgüter. GS1 Germany stellt diesen Service allen Pharmaunternehmen, die an der EFPIA-Initiative teilnehmen, kostenlos zur Verfügung. Dabei kommt der neue weltweite GS1-Standard GS1 Digital Link für die sprachspezifische Informationsbereitstellung zum Einsatz. Mit diesem neuen Standard können unterschiedliche Informationen zu physischen Einheiten flexibel über einen einzigen Link sowohl für Verbraucher als auch für alle Partner in der Lieferkette bereitgestellt werden. Die verknüpften Informationen können jederzeit angepasst werden, ohne dass das Trägermedium oder dessen Inhalt erneuert werden muss. Dies eröffnet zahlreiche neue Möglichkeiten, die statischen Informationen auf der physischen Einheit online zu erweitern. Das Besondere: Wenn Inhalte in mehreren Sprachen verfügbar sind, erkennt der Scanner beim Scanvorgang automatisch die Sprache des Smartphones und spielt die Informationen in der entsprechenden Sprache aus.
Bisher konzentriert sich die Initiative der EFPIA auf die Bereitstellung von Informationen auf Ukrainisch. Wenn der Pharmasektor in Zukunft das volle Potenzial des neuen GS1-Standards ausschöpft, wird ein einfacher Scan des Verpackungscodes (hier: GS1 DataMatrix), der bereits weltweit rechtlich zugelassen ist, die jeweils benötigten Informationen und erweiterten Services zugänglich machen. Mit GS1 Digital Link erfolgt dies passgenau für den jeweiligen Anwendungsfall und in der benötigten Sprache.

Grafik zur Veröffentlichung freigegeben, Bildrechte: GoodsTag GmbH.
Alle Pharmaunternehmen können sich am aktuellen „Ukraine-Hilfsprojekt“ beteiligen, indem sie elektronische Packungsbeilagen (ePILs) in ukrainischer Sprache bereitstellen. Derzeit sind bereits über 300 ePILs führender Pharmahersteller verfügbar. Zu den ersten Unternehmen, die sich an dem Projekt beteiligen, gehören Bayer, Boehringer Ingelheim, Janssen Pharmaceutica, Johnson & Johnson, Merck, Novo Nordisk Ukraine, Pfizer und Roche Polska.
Oliver Schwarz, Geschäftsführer von GoodsTag:
„Es macht unser Team stolz, diese Hilfsinitiative der Pharmaindustrie gemeinsam mit GS1 und unserer Plattform für Smart Product Services unterstützen zu dürfen. Ohne die modernen, internetfähigen GS1-Standards wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen. Produktspezifische Informationen direkt am physischen Produkt über das Smartphone verfügbar zu machen, wird schon sehr bald ein selbstverständlicher Teil gesellschaftlicher Verantwortung von Unternehmen sein.“
Thomas Fell, Geschäftsführer GS1 Germany:
„Wir freuen uns, dass wir diese gute Initiative gemeinsam mit unserem Partner GoodsTag schnell und unbürokratisch unterstützen konnten. Die Aktion zeigt auch, wie viel wir gemeinsam erreichen können – und wie wichtig unternehmensübergreifende und in diesem Fall sogar branchenübergreifende Zusammenarbeit ist.“
Nathalie Moll, Generaldirektorin der EFPIA, sagte zur Initiative:
„Über sieben Millionen geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer sind in die EU eingereist – darunter auch viele Patienten, die eine kontinuierliche medizinische Versorgung benötigen. Mit der elektronischen Packungsbeilage auf Ukrainisch möchte die Pharmaindustrie diesen Menschen entgegenkommen und ihnen den Zugang zur Gesundheitsversorgung in ihrer eigenen Sprache erleichtern.“
Scan Matrix App

GoodsTag – Things that count
GoodsTag ist Entwickler und Anbieter einer Enterprise-Cloud-Plattform für Smart Product Services – für jede Art von Konsumgütern und Produkten. Die Plattform ermöglicht es Herstellern, Marken und Händlern, personalisierte und nachhaltige Verbindungen zwischen ihren physischen Produkten und Menschen entlang des gesamten Produktlebenszyklus zu schaffen und zu pflegen – vom Vertriebspartner bis zum Endkunden.
GoodsTag ist Solution Partner für den neuen GS1 Germany Digital Link Resolver Service und bietet eine Kombination aus Cloud-Infrastruktur, IoT-Lösungen und Smart Product Software-as-a-Service (SaaS) rund um GS1-Standards.
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GS1 Germany – Am Anfang stand ein einfaches Piepen.
1974 wurde in einem Supermarkt erstmals ein Barcode gescannt. Das war der Beginn des automatisierten Kassierens – und der Start der Erfolgsgeschichte von GS1. Der maschinenlesbare GS1-Barcode mit der enthaltenen GTIN ist heute weltweiter Standard im globalen Warenaustausch und wird täglich sechs Milliarden Mal auf Produkten gescannt.
GS1-Standards sind die globale Sprache für effiziente und sichere Geschäftsprozesse – unternehmens- und länderübergreifend gültig. Als Teil eines weltweiten Netzwerks entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern marktorientierte, zukunftsweisende Lösungen mit direktem Einfluss auf ihren Geschäftserfolg. Heute nutzen zwei Millionen Unternehmen aus über 20 Branchen weltweit diese Sprache, um Produkte, Standorte und Objekte eindeutig zu identifizieren, relevante Daten zu erfassen und mit Geschäftspartnern auszutauschen.
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