Digitale Patienteninformationen

App-basierte, sprachspezifische Patientenanweisungen für ukrainische Flüchtlinge unter Verwendung bestehender Pharma-2D-Codes

Ziel

App-basierte, sprachspezifische Patientenanweisungen für ukrainische Flüchtlinge unter Verwendung bestehender 2D-Codes aus der Pharmabranche, um den Flüchtlingen bei der Überwindung von Sprachbarrieren beim Zugang zu Informationen über Gebrauchsanweisungen zu helfen.

Herausforderungen

  • Handhabung mehrerer Marken und Produkte
  • Dringlichkeit/hoher Zeitdruck für time-to-market
  • Unterschiedliche Informationen (Erfahrung) für Patienten und Ärzte
  • Kompatibel mit bereits gedruckten
    Data Matrix Codes und NTINs
  • Einfache Bedienung und Einbindung

Lösungen

  • Sprachspezifischer Auflösungsdienst unter Verwendung des bestehenden DataMatrix-Codes
  • Spezifische Informationen für Ärzte
  • Mandantenfähige Umgebung
    12 globale Pharmaunternehmen sind registriert
  • Integration über API mit der bestehenden J&J-Scan-App
  • Bulk-Datenimport für bestehende IDs & e-leaflet redirect URL

ID Level

  • Produkt-Ebene (NTIN / PPN)

benutzte Core Module

  • Digital Link Resolver inklusive Inhaltstypen
  • Context Engine
  • Sub-Tenant-Management
  • Import/ Export für Produktdaten
  • Analytics

Referenzen / Partner

+ 16 globale Pharmaunternehmen

Weitere Informationen

Digitale Patienteninformationen

Wie Sprachbarrieren mit Smart Product Services überwunden werden

Die Versorgung von Patient:innen mit korrekten Informationen kann im Ernstfall lebenswichtig sein. Umso herausfordernder ist es, wenn Menschen ihre Heimat verlassen müssen und plötzlich Medikamente in einer fremden Sprache vorfinden. Genau hier setzt ein wegweisendes Gemeinschaftsprojekt an: Mithilfe der GS1 Digital Link Technologie, der GoodsTag Smart Products Plattform und der Initiative von EFPIA werden lebenswichtige Beipackzettel für geflüchtete Ukrainer:innen einfach per Smartphone zugänglich gemacht – in ihrer eigenen Sprache.

Das Ziel: Verständliche Informationen für Millionen Geflüchtete

Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine sind Millionen Menschen gezwungen, ihre medizinische Versorgung in einem fremden Land sicherzustellen. Dabei stoßen viele auf ein zentrales Problem: Die Packungsbeilagen der Medikamente sind meist nur in der Sprache des jeweiligen Zielmarkts verfügbar – das Risiko von Missverständnissen bei der Einnahme ist hoch.

Die Lösung: Mit dem „Scan Matrix“-Service können Patient:innen den vorhandenen GS1 DataMatrix-Code auf der Verpackung scannen und erhalten sofort die elektronische Packungsbeilage (ePIL) in ihrer Sprache – schnell, kostenlos und zuverlässig.

So funktioniert’s: bestehende Codes, neue Möglichkeiten

Das Besondere: Es werden keine neuen Etiketten benötigt. Stattdessen nutzt der Service bereits vorhandene 2D-Codes aus der Pharmabranche. Die intelligente Weiterleitung erfolgt über den GS1 Resolver, der auf der flexiblen Smart Products Plattform von GoodsTag basiert.

Dadurch können pharmazeutische Unternehmen:

  • mehrsprachige Packungsbeilagen bereitstellen
  • Patient:innen und Ärzt:innen unterschiedliche, kontextspezifische Inhalte anzeigen
  • bestehende Produktions- und Verpackungsprozesse unverändert lassen.

Herausforderungen, die gelöst wurden

Die Initiative zeigt, wie digitale Services unter großem Zeitdruck funktionieren können. Innerhalb kürzester Zeit mussten mehrere Hürden überwunden werden:

  • Viele Marken & Produkte mit unterschiedlichen Wirkstoffen
  • Dringender Marktstart bei gleichzeitig hoher regulatorischer Sicherheit
  • Kompatibilität mit bereits produzierten Verpackungen
  • Einfache Integration in bestehende Apps und Systeme

Durch den modularen Aufbau von GoodsTags Plattform – vom Digital Link Resolver bis hin zur Context Engine – konnte all das in Rekordzeit umgesetzt werden.

Wer beteiligt ist – und warum es funktioniert

Mehr als 16 globale Pharmaunternehmen stellen bereits hunderte elektronische Beipackzettel (ePILs) für Geflüchtete bereit, darunter Bayer, Boehringer Ingelheim, Janssen Pharmaceutica, Merck, Novo Nordisk Ukraine, Pfizer und Roche Polska.

EFPIA (European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations), GS1 Germany und GoodsTag bündeln dafür ihre Expertise. Das Ziel: Patient:innen nicht nur in dieser Krise zu helfen, sondern gleichzeitig zu zeigen, wie smarte Verpackungen und kontextsensitive digitale Informationen in Zukunft standardisieren lassen.

Goodstag: Technologie, die verbindet

Die Basis dieser Lösung ist der GS1 Digital Link Standard. Er erlaubt, dass ein einziger Code auf der Verpackung unterschiedliche Inhalte ausspielen kann – je nach Sprache, Nutzergruppe und Kontext. Über die GoodsTag Smart Products Plattform werden:

  • alle IDs und Inhalte zentral gemanagt
  • Mandanten verwaltet
  • Inhalte automatisch an die Sprache des Smartphones angepasst
  • alle Datenflüsse sicher synchronisiert

Was heute für Flüchtlingshilfe genutzt wird, schafft den Proof-of-Concept für eine Zukunft, in der digitale Produktinformationen zum Standard werden: Immer aktuell, mehrsprachig, user-spezifisch.

Ein Modell für die Zukunft: Smarte Arzneimittelverpackungen

Die Praxis zeigt: Solche digitalen Lösungen machen aus starren Verpackungsinformationen flexible Services. Pharmaunternehmen können:

  • Relevante Informationen jederzeit aktualisieren
  • Kontextspezifisch für Patienten und Fachpersonal ausspielen
  • Sprache und Inhalte dynamisch steuern
  • Compliance & Patientensicherheit erhöhen

Für die Branche ist klar: Sprachbarrieren dürfen bei der Patientenversorgung keine Hürde sein – und mit dem Digital Link Standard stehen alle technischen Möglichkeiten offen.