Digitaler Produktpass (DPP) und der EU Green Deal: JETZT!

Am 4. Dezember 2023 erzielten die Europäische Kommission, das Parlament und der Rat eine vorläufige Einigung über die Verordnung über umweltgerechtes Design für nachhaltige Produkte (Ecodesign for Sustainable Products Regulation, ESPR). Ziel dieser Verordnung ist es, die Nachhaltigkeit aller in Europa verkauften Konsumgüter sicherzustellen. Künftig dürfen nur noch Produkte auf dem europäischen Binnenmarkt angeboten werden, die ressourcenschonend, langlebig und energieeffizient hergestellt wurden. Die Regelung betrifft nahezu alle Warengruppen.

Um alle dafür erforderlichen Informationen zu erfassen, zu nutzen, zu speichern und zugänglich zu machen, braucht es eine passende Lösung. Hier kommt der Digitale Produktpass (DPP) ins Spiel. Der durch die ESPR vorgeschriebene DPP ist ein digitaler Datensatz, der Produkte während ihres gesamten Lebenszyklus begleitet und für mehr Transparenz von der Herstellung bis zum Lebensende sorgt. Er liefert umfassende Informationen zur Umweltwirkung, Reparierbarkeit und Recycelbarkeit eines Produkts. So können Verbraucher fundierte Entscheidungen treffen und Unternehmen ihre Prozesse im Sinne der Nachhaltigkeit optimieren – ein entscheidender Schritt hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft.

Was ist ein DPP?

Ein Digitaler Produktpass ist ein digitales Dokument, das Informationen über die Umweltwirkung, Reparierbarkeit und Recycelbarkeit eines Produkts enthält. Diese Informationen werden über den gesamten Lebenszyklus hinweg – von der Produktentwicklung bis zur Entsorgung – erfasst und in einem sicheren, zugänglichen digitalen Format gespeichert. Verbraucher können per QR-Code oder andere digitale Schnittstellen auf diese Informationen zugreifen und so bewusste Kaufentscheidungen treffen. Unternehmen wiederum können den DPP nutzen, um Produkte und Prozesse zu verbessern, ihre Umweltbelastung zu reduzieren und sich als nachhaltige Marke zu positionieren.

Wie funktioniert der DPP?

Die Einführung des Digitalen Produktpasses erfolgt schrittweise – zunächst für ausgewählte Produktkategorien wie Batterien, Smartphones, Fernseher und Waschmaschinen. Die EU-Kommission wird den Geltungsbereich des DPP schrittweise erweitern, um langfristig die Nachhaltigkeit aller Konsumgüter auf dem europäischen Markt sicherzustellen.

Welche Vorteile bietet der DPP?

Der Digitale Produktpass hat das Potenzial, die Art und Weise, wie wir Produkte entwerfen, herstellen und konsumieren, grundlegend zu verändern. Er wird:

  • Umweltauswirkungen verringern: Durch transparente Umweltinformationen werden Verbraucher zum Kauf nachhaltiger Produkte motiviert. Unternehmen werden dadurch animiert, umweltfreundlichere Produkte zu entwickeln.
  • Reparierbarkeit verbessern: Der DPP enthält Informationen zur Reparierbarkeit, was die Suche nach Reparaturdiensten erleichtert. So wird die Menge an Abfällen reduziert, die auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen landen.
  • Recycelbarkeit erhöhen: Verbraucher erhalten konkrete Hinweise zur Recycelbarkeit der Produkte, was eine verantwortungsvolle Entsorgung unterstützt und die Kreislaufwirtschaft fördert.
  • Innovation vorantreiben: Die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten wird zu Innovationen in der Produktentwicklung und Materialwahl führen und neue, umweltfreundlichere Technologien fördern.

Welche Herausforderungen bringt der DPP mit sich?

Die Umsetzung des DPP ist ein komplexes Unterfangen, das enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Regierungen und Verbrauchern erfordert. Zu den zentralen Herausforderungen zählen:

  • Datenerfassung: Es müssen präzise und konsistente Daten zu Umweltwirkung, Reparierbarkeit und Recycelbarkeit auf der richtigen Produktebene (z. B. Charge oder Einzelprodukt) erhoben werden.
  • Datenqualität: Die Daten müssen verlässlich und transparent sein. Es braucht Mechanismen zur Sicherstellung ihrer Integrität und zum Schutz vor Manipulation.
  • Standardisierung: Es muss ein einheitliches Format zur Speicherung und Weitergabe der DPP-Daten etabliert werden.
  • Akzeptanz: Sowohl Unternehmen als auch Verbraucher müssen bereit sein, den DPP aktiv zu nutzen.

Fazit

Der Digitale Produktpass ist eine wegweisende Initiative mit dem Potenzial, unsere Produktwelt nachhaltiger und transparenter zu gestalten. Er versetzt Verbraucher in die Lage, umweltbewusst zu handeln, und bietet Unternehmen die Chance, Prozesse zu optimieren und Innovationen voranzutreiben. Trotz einiger Herausforderungen ist der DPP ein unverzichtbarer Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft.

Die Smart Products Plattform von GoodsTag ist optimal auf die neuen Anforderungen des Green Deals abgestimmt. Sie bietet Herstellern, Händlern sowie deren Partnern und Dienstleistern die nötigen Werkzeuge, um DPPs effizient in Produkte und Prozesse zu integrieren. Unsere Plattform vereint Serialisierung, digitale Zwillinge, einen API-first-Ansatz und robuste Datensynchronisierung – und unterstützt so Unternehmen branchenübergreifend bei der Einführung und Umsetzung des Digitalen Produktpasses. GoodsTag ebnet damit den Weg zu mehr Transparenz, Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit.

Quellen:

https://www.pv-magazine.com/2023/12/05/eu-governing-bodies-provisionally-approve-digital-product-passport/

https://ec.europa.eu/newsroom/growth/items/769584

https://www.heise.de/news/Oekodesign-EU-Staaten-beschliessen-digitalen-Produktpass-und-Reparaturindex-9582322.html

https://commission.europa.eu/energy-climate-change-environment/standards-tools-and-labels/products-labelling-rules-and-requirements/sustainable-products/ecodesign-sustainable-products-regulation_en

https://www.the-future-of-commerce.com/2023/07/25/digital-product-passport-eu/

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